Teich an der Brücke

Nach einem langen Marsch durch den übrigen Wald und einen Teil der Stadt gelangte Kira an einen wunderschönen Ort.
Die Kieselsteine knirschten unter ihren erschöpften Schritten, sie betrachtete den ruhigen glatten Teich, bei dem man auf den Grund sehen konnt, wegen des klaren fast türkisen Wassers.

Kira ließ sich ohne zu Zögern auf einem sandigen Platz nieder. Ihre Wunden schmerzten nach dem langen Weg noch extremer und Kopfschmerzen plagten sie. Sie hätte nicht so weit laufen sollen. Und zu Essen hatte sie immer noch nicht - nur einen wundervollen Platz um Ausruhen.

Die dünnen Gräser wiegten sich im milden Morgenwind, Libellen sirrten über den Teich und erfreuten sich an den Blumen. Die Blätterkronen der schmalen Bäume wogen sanft hin und her.

Kira gähnte. Was für ein wunderschöner Ort! Und plötzlich schlossen sich ihre Augen..

Geplätscher unweit vom Ufer unterbrach die morgentliche Stille am Teich. Uferkies knirschte, sobald sich nasse, dürre Pfoten darauf abstützten.
Für den Grauen von vergangener Nacht ging der 'Tag' soeben zu Ende. Er schüttelte sein mit Wasser vollgesogenes Fell aus und schritt auf einen dichten Strauch zu, der in der Nähe einer Baumgruppe wuchs und seine Blätter schützend über den mit Moos bewachsenen Boden erstreckte.
Die Fremde, die sich soeben im Sand niedergelassen hatte, bemerkte er nicht. Sie war außerhalb seines Blickfeldes und hatte keinen Mucks von sich gegeben. Andererseits hatte Hatch genug Lärm veranstaltet, um wachsame Ohren aufmerksam werden zu lassen.

Kira fuhr hoch aus ihrem kurzen, traumlosen Schlaf. Sie blinzelte benommen in die helle Sonne. Geblendet von ihrem Schein erhob sie sich und taumelte auf den vor Nässe rutschigen Kieselsteinen. Ein paar mal knickte Kira weg, noch immer verdattert und einwenig unbeholfen bahnte sie sich den Weg auf das Gewässer zu.
Eben hatte sie ein seltsames Geräusch vernommen, wie ein nasser Pelz, der sich mit klatschenden Geräuschen schüttelte. Wassertropfen, die gegen einen Baumstamm flogen und auf den Kies prasselten.
Kira blickte sich aufmerksam um. Sie war wieder einigermaßen beisammen. Dann senkte sie ihren Kopf und trank etwas von dem klaren Teichwasser. Mit tropfender Schnauze tänzelte Kira zurück. Dann hielt sie plötzlich.
Nein, sie hatte sich nicht verhört. Da war etwas, etwas Lebendes im Gebüsch. Kira schlich auf leisen Pfoten darauf zu und hob den Kopf. Da lag ein Hund.
Kira betrachtete ihn argwöhnisch. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Was machte er hier? Hatte er sie schon bemerkt?
Kira beschloss, keine Konversation mit ihm zu beginnen, falls er sie noch nicht gesehen hatte. Sie kroch zurück. Und rutschte aus.
Ihre linke Hinterpfote rutschte auf dem nassen Gestein weg und sie geriet ins Schwanken, konnte sich aber noch rechtzeitig stützen. Ein Geräusch von rollenden Kieseln und knirschendem Stein erfüllte die Luft. Benommen blieb Kira stehen. Jetzt hatte sie der Hund doch gehört.

Kaum hatte er seinen Kopf auf seine Vorderpfoten gelegt, hob er ihn wieder an. Seine Ohren wandten sich so gut es ging der Lärmquelle zu, und diese befand sich eindeutig am Ufer, da, wo er herkam.
Folgte ihm jemand? Wenn ja, dann war dieser Schlafplatz nicht mehr sicher. Was ihn jedoch mehr beschäftigte, war, dass er seinen Verfolger nicht bemerkt hatte.
Zunächst versuchte Hatch, ihn durch den Blätterschirm zu erfassen. Das Licht der Sonne, welches durch die dünnen Blätter schimmerte, färbte sich grün - es war kaum ein Zwischenraum zu finden, durch den er das Ufer gut betrachten konnte.
Müde Muskeln wurden angespannt. Schwerfällig richtete sich der Hund vom kühlen Boden auf. Sein Fell klebte nass am Körper, doch das war sein kleinstes Problem.
Womöglich war es dieses Weib vom Vortag, und wenn er Pech hatte, brachte sie Verstärkung mit. Ihm war jetzt absolut nicht nach Raufereien zumute.
Wartend blieb er wie zu einer Salzsäule erstarrt vor dem Busch stehen und fixierte mit seinem Blick das Ufer so gut es ging - das Gelände fiel in Richtung Wasser ab und so blieb ihm Kira vorerst hinter der Böschung verborgen.

Kira seufzte. Wieso sollte sie jetzt noch weglaufen? Sie hatte sich diesen Platz ausgesucht, um sich hier auszuruhen. Den Weg zurück hätte sie ohnehin nicht gefunden - sie kannte sich hier kein bisschen aus.

Also blieb Kira nichts anderes übrig, als zu bleiben. Was sollte ihr dieser Hund schon antun? Vielleicht war er auch gar nicht so agressiv wie die Wölfe. Ja, vielleicht konnte man mit ihm reden.

Kira rutschte auf unsicheren Pfoten den steinigen Hang zum Ufer zurück. Das Wasser war kühl und erfrischend, eigentlich ideal bei diesem Sonnentag. Kira fühlte sich schmutzig vom Schlamm des Waldes und den verkursteten Blutschlieren die ihr Fell verklebten. Ein Bad wäre keineswegs verkehrt.

Mit einigen plätschernden Schritten stolzierte Kira durch das klare Wasser, bis sie eine tiefere Stelle erreichte. Sie glitt lautlos durch das Wasser.

Dann blickte Kira sich um. Der Hund starrte ihr geradewegs in die Augen. Kira erschrak, verlor für einen Moment fast das Gleichgewicht und wandte schnell ihren Blick ab. Sie glitt zur anderen Seite des Ufers, schüttelte sich kraftvoll und ließ sich nieder, nicht ohne den Hund aus den Augen zu lassen. Sie schleckte sich über das nasse, aber saubere, Fell.

Der metallische Geruch von Blut stach Hatch in die Nase, als die Hündin aus dem Wasser stieg. Gut, ein Verletzter würde wohl kaum Streit suchen.
Die roten Augen verfolgten die Hündin weiterhin misstrauisch. Sie sollte ihm nicht zu Nahe kommen, das hier war sein Revier.

Kira musterte den Hund ebenso starr, wie er es tat. Ihr Blick funkelte wild. Was glotzte er sie so an? Hatte sie irgendwas getan?
Schließlich erhob sie sich schwerlich, warf dem Fremden einen letzten, ausdruckslosen Blick zu, und schlich den schmalen erdigen Pfad entlang, der vermutlich zurück zur Stadt führte. Kira hatte hier nichts mehr verloren und der Hunger trieb sie weiter, also beschloss sie, zu gehen.
Der Weg war gesäumt von vereinzelten Bäumen und Büschen, in der Ferne konnte Kira schon den Rauch der Stadt atmen. Sie würde bald da sein.

-> Stadtmitte

Seelenruhig lag Hatch an seinem von Blättern gesäumten Schlafplatz. Seine Pfoten zuckten unruhig, er durchlebte wohl gerade einen Traum.
Sobald Kira sich am heutigen Nachmittg entfernt hatte, hatte der Graue sich unversehens wieder hingelegt - was hatte er auch mit irgendeinem fremden Hund zu schaffen.
Die Sonne ging langsam unter. Es war kühler geworden, und das merkte Hatch. Seine Pfoten hörten auf zu zucken. Langsam klappten seine Augenlider nach oben und entblösten seine rote Iris.
Sein Magen fühlte sich ausgesprochen leer an. Es wr wohl Zeit, auf zu stehen und einen neuen Tag zu beginnen...

--> Balchelor Alley

Langsam tapste Cherry auf das Wasser zu. Sie drehte sich um und wartete
auf Dan.

Der Hund kam langsam hinterhergelaufen.
Er achtete garnicht auf das Wasser und
setzte sich dicht neben die Hündin.

Cherry seufzte. Sie ging ins Wasser und senkte dann den Kopf um was zu Trinken.
Das Wasser war erfrischend. Als sie ihren durst gelöscht hat erhob sie ihren Kopf
wieder. "Hier ist es schön, oder?" Sie sah zum braunen Rüden und lächelte.

''Hmm joa, schöne aussicht hat man von hier..'' Grinste der Rüde.
''Oh, guck mal da!'' Er zeigte mit der Pfote zum andern Ende des Teiches.
Als Cherry einen Moment lang unachtsam war, stupste er sie ins Wasser und
lachte. ''Hast so ausgesehn als hättest du 'ne abkühlung gebraucht.''
Grinste er und setzte sich. Er lachte und sah zu Cherry.

Schnell rappelte die Hündin sich wieder auf und warf den Rüden böse blicke zu.
Sie schüttelte sich. Cherry mochte es garnicht nass zu werden trotzdem blieb sie
noch im Wasser stehen. Langsam ging sie einen Schritt zurück. Dann hob sie schnell
eine Pfote und schlug mit dieser so fest es ging auf die Erde. Kleine wellen bildeten
sich und als Cherry das ganze nochmal wiederholte bildete sich vor ihr eine etwas
größere Welle die über Dan zusammenbrach. Jetzt erst konnte Cherry lachen.
Amüsiert legte die Hündin sich in die Sonne um sich trocknen zu lassen.

Der Rüde war klitschnass. Ihm tropfte das Wasser zum Fell hinunter.
Mit offenem Maul stand er fassungslos da. Er wusste nicht was er sagen sollte.
Dan schüttelte sich kräftig und sah zu der Hündin. ''Oh warte,.. das bekommst
du zurück fräulein.'' Er sprang auf sie zu. Stütze sich mit seinen Pfoten auf ihr
ab und knappte ihr spielerisch ins Ohr und zog sanft daran. ''Komm schfon,..
sfag dfas ef dir leid tut!'' Nuschelte er und zog leicht am Ohr der Hündin.

Die Hündin lachte und versuchte mit ihren hinterläufen den Rüden abzudrücken.
"jaajaaa es tut mir leid" lachte sie. Fröhlich sah sie den Rüden an.

Der Rüde lachte und stiess sich ab. Mit den Forderpfoten landete
er im Wasser. ''Tja..'' Er lächelte und sah die Hündin an.

"Pft" Die Hündin drehte sich um und versuchte sich weiter in der Sonne zu
Trocknen.

Der Rüde drehte sich zur Hündin und streckte sich.
''Wollen wir woanders hin? Sonst komm ich vielleicht
noch in den Versuch dich nochmal ins Wasser zu
stubsen.'' Schmunzelte er und zupfte sie nochmal am
Ohr. Er stieg über sie drüber und lief ein paar Schritte.
Er sah zurück. ''Kommste..?''

Cherry sprang auf und sah zum Rüden
"Klar..wohin?" Sie sah sich um und ging ein paar Schritte auf den Rüden zu.

''Keine Ahnung.. sag du's mir, süsse'' lächelte er und sah ihr in die Augen.

Cherry sah den Rüden fragend an
"Ich weiß nicht..hätte gedacht du wüsstest wohin es gehen sollte"
Sie lächelte. "warst du schonmal am Parkbrunnen?"

Der Rüde sah zur Hündin. ''Nö, war nocnie da, aber
ich kenn nen viel schöneren Ort. Komm mit Täubchen.
''Er sprang über eine Pfütze und stampfte mit dem
Hinterlauf hinein um Cherry nass zu machen. Doch
er gab acht, nur ein paar Tropfen trafen sie. ''Hey
das Wasser zieht ich heut magisch an, was?'' Grinste
er. Dan blieb stehn und wartete auf Cherry. Er konnte
auch ein Gentleman sein, wenn er wollte. Frech schnappte
er nochmal nach ihrem Ohr. ''Awa, ich hör jetzt auf!''
Der Rüde stubste die Hündin sanft und fing an weiterzu-
laufen. ''Komm.''

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Die Hündin lachte kurz und lief dann Dan hinterher.

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